Der Genfer Segler Dominique Wavre, der am 10. November 2012 in Sables d’Olonne zu seiner 4. Vendée Globe aufgebrochen ist, hat heute Morgen das gefürchtete Kap Hoorn gerundet, welches den südlichsten Punkt auf dem südamerikanischen Kontinent markiert.
Damit ist er schlagartig zu jenem Segler avanciert, der in der Geschichte der Seefahrt Kap Hoorn am häufigsten gerundet hat. Nach 60 Tagen auf hoher See zeigen der Skipper und seine treue Mirabaud derweil weiterhin eine beeindruckende Leistung in dieser Einhand-Weltumsegelungsregatta. Wavre belegt momentan im Zwischenklassement den 7. Platz und liegt weniger als 300 Seemeilen hinter dem 5. platzierten Franzosen Jean Le Cam zurück. Es liegen noch rund 7’000 Seemeilen vor ihm.
Der Genfer Segler hatte Kap Hoorn zum ersten Mal 1981 gerundet anlässlich der Weltumsegelungsregatta Whitbread. Er segelte diese Regatta insgesamt noch vier weitere Male. Dann folgten Rundungen von Kap Hoorn anlässlich der Vendée Globe Auflagen der Jahre 2000 und 2004 sowie des Barcelona World Race von 2007 und 2010.
Jede Rundung von Kap Hoorn war reich an Emotionen und bleibt Dominique lebhaft in Erinnerung, obschon der Skipper mehr am aktuellen Rennen als am Rekord interessiert ist. „Ich freue mich, das Südpolarmeer hinter mir lassen zu können, die Kälte, das Eis, die Feuchtigkeit…“, erklärte er uns. „Ich denke an all jene Segler, die hier in der Vergangenheit waren, die Hände mit Erfrierungserscheinungen und ohne jegliche technologischen Hilfsmittel…das muss beängstigend und schwierig gewesen sein. Diese Region hier ist ein wahrer Schiffsfriedhof, was man nicht verdrängen kann, wenn man hier segelt. Dieser Ort ist geschichtsträchtig…“
„Was Dominique Wavre seit dem Start zu dieser Vendée Globe und im Verlauf seiner langen Karriere erreicht hat, ist absolut unglaublich“, erklärt Antonio Palma, Gesellschafter und CEO von Mirabaud & Cie, Banquiers Privés, Partnerin von Wavre. „Wir fühlen uns geehrt, an einem so herausragenden Palmarès einen kleinen Anteil zu haben. Doch besonders beeindruckt sind wir stets vom Segler selbst, welcher einmal mehr seine einzigartigen menschlichen Qualitäten unter Beweis stellt. Ich wünsche Dominique für den weiteren Verlauf des Rennens Mast- und Schotbruch und freue mich schon jetzt darauf, ihm bei seiner Ankunft im Ziel persönlich gratulieren zu können.“