Q & A mit dem Skipper des Segelbootes Mirabaud, der in Kürze zu seiner zehnten Weltumsegelungs-Regatta aufbricht.
Der Genfer Segler Dominique Wavre wird am Samstag, 10. November zur Vendée Globe 2012 aufbrechen. Hier erzählt er uns, wie er sich fühlt und wie es knapp fünf Tage vor dem Rennstart mit den Vorbereitungen läuft.
Dominique Wavre, wie fühlen Sie sich fünf Tage vor dem Start zur Vendée Globe?
Dominique Wavre: Ich bin gelassen, ruhig. Ich habe ausserdem alle verbleibenden Aufgaben an Michèle und Magali Paret delegiert, welche, gemeinsam mit unserem technischen Team, alles koordinieren. Doch die wichtigsten Arbeiten sind abgeschlossen, was bleibt sind noch einige Details. Ich habe noch nie zuvor vor einem so grossen Rennen ein solches Vorbereitungsniveau gehabt.
Weshalb nehmen Sie erneut an der Vendée Globe und damit Ihrer zehnten Weltumsegelung teil?
Dominique Wavre: Weil ich immer noch mit aller Leidenschaft und Enthusiasmus dabei bin. Die Vendée Globe ist ein ausserordentliches Abenteuer! Ich bin mich an die Momente im Vorfeld zum Start gewöhnt, ich bin aufgeregt. Doch zugleich habe ich kein Lampenfieber, denn ich weiss, was auf mich zukommt, ich verfüge über die notwendige Erfahrung und bin gelassen.
Treffen Sie sich mit Ihren Konkurrenten? Was für ein Verhältnis haben Sie zu den anderen Teilnehmern?
Dominique Wavre: Wir kreuzen uns auf den Pontons und anlässlich der Meetings mit der Rennleitung. Wir kennen uns alle und das Verhältnis untereinander ist exzellent. Doch wir sind auch alle sehr beschäftigt, und jeder konzentriert sich auf seine eigenen Vorbereitungen. Deshalb ist momentan jeder für sich, gemeinsam mit seinem Team und seinen Liebsten. Doch sobald wir einmal auf hoher See sind, ist die Solidarität untereinander riesig, vor allem in allen Fragen im Zusammenhang mit der Sicherheit.
Woran denken Sie, wenn Sie abends ins Bett gehen…sind Sie schon im Rennen?
Dominique Wavre: Nein, noch nicht. Wir wissen noch nichts über die Wetterbedingungen am Starttag, weshalb es momentan auch noch nicht möglich ist, Prognosen abzugeben. Ich lebe im hier und jetzt mit meinem Team und beschäftige mich mit den Aufgaben hier an Land. Gestern Abend haben wir in einem kleinen sympathischen Bistro gegessen, ohne (all zu viel) über technische Dinge zu reden…
Und doch bleiben Sie in Sables d’Olonne, in der Nähe der Mirabaud.
Dominique Wavre: Ja, das ist wohl wahr. Tag für Tag rückt das Rennen näher. Ich würde momentan nirgendwo sonst sein wollen und könnte mich auch nie auf die faule Haut legen, während das technische Team an meinem Boot arbeitet. Ich ziehe es vor, bei den Vorbereitungen mitzuhelfen und Stück für Stück natürlich mit meinem Boot zu einer perfekten Osmose zu verschmelzen.