Die Nacht an Bord der Mirabaud ist ruhig verlaufen. Endlich hat sich das Wetter ein ganz klein wenig beruhigt. Dominique und Michèle sind fit. Michèle hat sich in den vergangenen Tagen ihren Sinn für Humor bewahren können und hat uns heute Vormittag in ihrem lockeren Schreibstil die folgende Nachricht geschickt:
„Eine letzte kleine Front im Land der Träume“
Ich geniesse gerade ein Viertelstündchen Pause, was bei diesen Bedingungen mehr als willkommen ist. Und schon geht es ab in Richtung Körbchen samt i-Pod…..eingelullt in bretonische Märchen und Legendenerzählungen mache ich ein kleines Schläfchen und träume von Merlin und edlen Rittern. Was für ein Programm…
Kaum 45 Minuten später erscheint ein edler Ritter mit stoppeligem Bart, zotteligen Haaren und völlig durchnässt.
Hm, hm, hm….ich habe mir die edlen Ritter etwas anders vorgestellt…
Darüber hinaus hält mir dieser auch noch einen spannenden Vortrag: „Mich, wir müssen ein zusätzliches Reff einbinden….es bläst mit mehr als 35 Knoten!“
Eine eiskalte Dusche erwartet mich, kaum betrete ich das Cockpit…..das definitive Aus meiner Träume! Die Rückkehr in die Realität fällt harsch aus, die Mirabaud will sich gerade zur Seite legen! Also, ganz schnell das Reff einbinden und mein in Musto Schwerwetterkleidung gehüllter edler Ritter verkündet: „Vorsegel runter und Sturmfock rauf!“
Nein, definitiv….die Träume sind auch nicht mehr, was sie einmal waren…“