Mit nur noch drei Tagen bis zum Start zur Transat Jacques Vabre (Sonntag um 13.02Uhr) zeigen sich Dominique Wavre und Michèle Paret gelassen, auch wenn der Wetterbericht für die ersten Regatta Tage stürmische Bedingungen prognostiziert.
Le Havre, Donnerstag, 27. Oktober 2011 – Drei Tage vor dem Startschuss zur Transat Jacques Vabre sind Dominique Wavre und Michèle Paret ruhig und gelassen. Noch ist das technische Team der Mirabaud mit letzten Arbeiten an Bord der Einrumpfjacht beschäftigt. Doch mehrheitlich ist alles unter Dach und Fach, und so ist der Rhythmus gleichmütig und ruhig.
„Wir liegen perfekt im Zeitplan“, erklärt Dominique Wavre. „Alle Kontrollen sind abgeschlossen und die Sicherheitsanforderungen von den offiziellen Vermessungsspezialisten überprüft worden. Letztere haben einige Elemente an Bord plombiert, welche während des Rennens nicht berührt werden dürfen. Die Verpflegung ist an Bord, und so fehlen nur noch einige Kleinigkeiten, die es zu laden gilt. Alles in allem sind wir nun bereit.“
Die Atlantiküberquerung sollte rund zwei Wochen in Anspruch nehmen. Die Mirabaud ist daher ziemlich „leicht“. „Wir haben nur 200kg an Material geladen, verglichen mit rund 600kg anlässlich des Barcelona World Race“, präzisiert Michèle Paret. „Wir haben die gleiche Anzahl an Segel an Bord aber weitaus weniger Ersatzmaterial, Kleidung und Nahrungsmittel. Das wird eine direkte Auswirkung auf die Performance haben.“
Der Startschuss zum Rennen erfolgt am Sonntag um 13.02 Uhr Lokalzeit, und die Mirabaud wird den Hafen pünktlich um 10.34Uhr verlassen. Die Wettervoraussagen für den eigentlichen Start sagen ruhige Bedingungen voraus, doch schon für den Folgetag sind Sturmwinde prognostiziert. „Das entspricht klassischen November Wetterbedingungen im Nordatlantik“, erklärt Dominique. „Diese verlangen von den Seglern eine 100 prozentige Konzentration von Beginn weg, es gibt keine Testrunde. Der Tiefausläufer wird uns in seinen Schlund ziehen, sodass wir sehr schnell mit Starkwind und hohem Seegang konfrontiert sein werden. Meiner Ansicht nach gibt es zu Rennbeginn noch keine grossen strategischen Schachzüge auszuspielen. Die Wetterbedingungen im Nordatlantik sind allseits bekannt, sodass schätzungsweise alle Teilnehmer die gleiche Route wählen werden.“
Die Positionierungen innerhalb der Flotte werden sich also schon relativ rasch abzeichnen basierend auf den Faktoren Bootsgeschwindigkeit und Manöver-Qualität. Ebenfalls ausschlaggebend wird sein, dass die Skipperteams von Beginn weg 100% Leistung aus ihrem jeweiligen Boot holen können.“
Damit Dominique und Michèle am Starttag in optimaler Form antreten können, gönnen sie sich in den letzten Tagen an Land viel Ruhe, ernähren sich gesund und überwachen die letzten Details. Zugleich versuchen sie schon jetzt, sich mental auf die verschiedenen Etappen des Rennens vorzubereiten.
„Leider können wir ja keinen Schlafvorrat aufbauen“, witzelt Dominique. „Doch wir versuchen, normal zu schlafen und uns gesund zu ernähren, alles ohne Exzess eben. Am Tag vor dem Start bemühen wir uns um Ruhe und Ausgeglichenheit. Dieser Tag wird voll und ganz der Erholung und der Konzentration gewidmet sein.“
Eine kleine Unterbrechung dieses geplanten Ablaufs wird es zu Beginn des Nachmittags geben, wenn Dominique und Michèle an Bord der Mirabaud Besuch von der französischen Schauspielerin Alexandra Lamy erhalten, welche den beiden Mast- und Schotbruch wünschen und symbolisch einige Tropfen Champagner über den Bug der Mirabaud sprenkeln wird.