Eine Neuauflage des Starts wie im 2010!

Das Passieren der Cookstrasse hat die Flotte wieder zueinander geführt und die Abstände verringert. Daraus ist beinahe nochmals eine neue Startphase entstanden. Mit Ausnahme der beiden führenden Boote, die auf ihre Verfolger doch einen Abstand von etwas mehr als 1’000 Seemeilen aufweisen, trägt das Feld der Verfolger der übrigen Jachten praktisch auf der Fläche eines Taschentuchs (immerhin über 600 Seemeilen) einen erbitterten Kampf um die weiteren Plätze aus. „Für uns ändert sich nicht viel“, erzählt Dominique. „Wir schlagen uns mit den momentanen Bedingungen herum“.
Michèle Paret hat sich von ihren gesundheitlichen Beschwerden, mit welchen sie im Indischen Ozean gekämpft hat, gut erholt. „Völlig unüblich, sitze ich für einmal vor der Tastatur ohne meine Stirnlampe, denn es ist helllichter Tag“, erzählt sie uns. „Ich weiss nicht, vielleicht hat es mit Überqueren des Längengrades zu tun, dass meine kleinen Gewohnheiten ins Wanken geraten! Wir haben eine Zeitzone überquert, was immer zu tiefgreifenden Überlegungen und auch zu ein bisschen Unordnung an Bord führt, da wir unsere diversen Uhren an Bord sowie unser Logbuch präzis auf dem aktuellen Stand halten müssen, was nun einmal dazu gehört, wenn man vom Rest der Menschheit abgeschieden ist!“
Und wenn sich auch noch die Müdigkeit einmischt und sich die Logik der Situation nicht ganz mit den äusseren Gegebenheiten deckt, dann gibt es nur eine einzige Lösung: das Zurückgreifen auf das GPS! Hier genügt eine kleine Kontrolle in Form eines Rückblicks auf die bisher zurückgelegte Strecke und schon offenbart sich, was sich dem Hirn verwehren will, nämlich dass die Segler 12 Stunden voraus sind und die Uhren in Barcelona 12 Stunden hinterher gehen.
Die Farbe der Postkarte an diesem 25. Februar zeigt einen grauen Himmel. Die Segler der Mirabaud erholen sich bei unbeständigem und schwachem Wind aus Südwesten. Der Autopilot hält die Jacht auf Kurs, und wir wiederum programmieren diesen mit unseren Zeigefingern. Sie sehen es schon, diese Situation kann man nun nicht gerade als stressig bezeichnen, nicht einmal als ermüdend, wenn man einmal von unseren armen Zeigefingern absieht! Die momentanen Bedingungen erlauben uns eine kleine Verschnaufpause, die wir, ohne schlechtes Gewissen und mit einem Feriengefühl annehmen, indem wir ausgiebig schlafen. Dies wiederum zeigt, dass unser Organismus diesen kleinen Break auch wirklich braucht. 

Wir beobachten genau, was der Tropen-Zyklon „Atu“ macht, der sich Richtung Süden bewegt. Die Mirabaud sollte ihm just noch entkommen können, indem sie sich vor seiner geplanten Route der Verwüstung durch bewegt. In diesem Fall hätten wir mit sehr starkem Sturmwind zu tun, der aber noch zu handhaben wäre. Andererseits liegt auf unserer Route erneut eine Hochdruckzone…Hoffen wir einmal, dass uns diese nicht zu stark abbremsen wird, denn ansonsten müssten wir unsere Pläne noch einmal überdenken…“

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