„Das Leben als Landratte ist ganz angenehm“

Dominique Wavre hat am vergangenen 9. Februar die Ziellinie der Vendée Globe überquert und ist damit seit nunmehr rund zwei Monaten zurück auf dem Festland – Zeit also, auf das Rennen zurückzublicken, Bilanz zu ziehen sowie das Hier  und Jetzt und die Zukunftspläne anzusprechen.

Dominique, wie gefällt Dir das Leben als Landratte?
Dominique Wavre:
„Es ist toll, Familie und Freunde wieder zu sehen sowie den Zuspruch und die Freundschaft der Leute zu spüren. Das hat mir die Rückkehr an Land sehr einfach gemacht und tut mir so richtig gut.

Welche Bilanz ziehst Du zwei Monate nach Deiner Rückkehr zu Deinem Vendée Globe Rennen?
Dominique:
Ich bin mit dem Endresultat sehr zufrieden. Wenn ich an all die erlittenen Havarien meiner Mitkonkurrenten denke, kann ich zu Recht behaupten, dass ich über ein ideal vorbereitetes Boot verfügt habe, welches mich vom Start bis ins Ziel sicher und ohne all zu grosse Probleme durch das Rennen gebracht hat. Ich hatte auch gesundheitlich ein riesiges Glück, es bis ins Ziel zu schaffen, hatte ich mir doch schon nach vier Renntagen einen Rückenwirbel gebrochen.

Was für einen Tagesrhythmus hast Du seit Deiner Rückkehr?
Dominique:
Ich bin gut ausgelastet, doch alles in einem Tagesrhythmus, der mir zusagt. Michèle und ich arbeiten gemeinsam daran, das Boot zu überholen, ohne uns jedoch dabei zu sehr unter Druck zu setzen. Ich habe auch viele Vorträge gehalten und bin oft in der Schweiz.

Dann hat das Boot also noch nicht wieder sein volles Potential erreicht?
Dominique:
Nein, noch lange nicht. Wir müssen noch einige Arbeiten vornehmen, doch da wir nicht ständig in La Rochelle sind und überdies auch nicht mehr über ein grosses Team verfügen, welches am Boot arbeitet, dauert halt alles ein bisschen länger.

Habt Ihr einen Urlaub gemacht?
Dominique:
Nein, so richtig Urlaub gemacht haben wir nicht. Wir lassen uns zwar mit allem ein bisschen mehr Zeit, doch Ferien kann man das nicht nennen. Wir wüssten allerdings auch gar nicht, wann wir welche machen könnten, denn wir haben viele Anfragen seitens der Medien, Vortragsreihen und natürlich auch neue Projekte, die geplant werden wollen. Im Mai werden Michèle und ich zu Gast bei der Mirabaud Niederlassung in Montreal sein, wo wir einen Vortrag halten. Wir waren bereits 2012 einmal dort zwischen der Transat Jacques Vabre und der Vendée Globe und haben uns dort so herzlich willkommen gefühlt, dass wir nun einige Tage Urlaub anhängen, um Montreal und seine nähere Umgebung zu erkunden.

Was habt Ihr für Zukunftspläne?
Dominique:
Michèle und ich hätten grosse Lust, am nächsten Barcelona World Race teilzunehmen. Wir haben damit begonnen, ein Projekt im Hinblick auf dieses Rennen auf die Beine zu stellen. Noch ist es zu früh, um konkreter zu werden. Doch klar ist, es ist ein tolles Projekt, welches wir gerne realisieren würden.“

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